GESTALTEN MIT KARTEN UND PAPIER
In unseren Materiallisten fehlt alles, was wir als Grundausstattung definiert haben. Diese immer gleichen Auflistungen sind für Sie beim Lesen so störend wie für uns beim Schreiben. Wir gehen davon aus, dass Sie Lineal, Bleistift oder Radiergummi selbstverständlich bei Bedarf zur Hand haben. Ein paar Hilfsmittel gibt es, für die es sich lohnt darüber nachzudenken, ob man das eine oder andere der eigenen kreativen Werkzeugkiste hinzufügen möchte. Gerade, wenn man vielleicht öfter mit Karten und Papieren arbeitet. Und über die wollen wir Sie auf dieser Seite informieren. Dass Sie sie besitzen, ist aber keine Voraussetzung, um unsere Modelle nacharbeiten zu können.
Scheren
Schere mit langen Klingen
Mit einer in diesem Sinne großen Schere lassen sich Kurven und sogar Kreise besser schneiden. Man setzt das Papier weit hinten in der geöffneten Schere an und schneidet beherzt ohne abzusetzen, bis die Schere geschlossen ist. Auf diese Weise entstehen keine Zähnchen und Unregelmäßigkeiten an der Schnittkante und der Kurvenverlauf wird gleichmäßiger, als er es wird, wenn man immer wieder die Schere neu ansetzen muss.
Silhouettenschere
Sie ist das genaue Gegenteil: Kleine und vorallem auch dünne Klingen, feine Spitze. Tatsächlich sind diese Scheren in hochwertiger Ausführung das Standardwerkzeug für professionelle Silhouettenschnitte. Für unsere Zwecke reichen preiswerte Ausführungen. Für kleine Zuschnitte, für Zacken und Korrekturen macht sich eine filigrane Silhouettenschere unentbehrlich.
Skalpell
Auch Schneidemesser sind wichtige Werkzeuge beim Arbeiten mit Papier. Es gibt unzählige Varianten aller Qualitätsklassen. Den höchsten Bekanntheitsgrad hat das sogenannte Teppichmesser. Gemeint ist dabei in der Regel ein Messer mit einer austauschbaren Klinge in einer Kunststoffhülle. Von der Klinge kann man nach und nach ein Stück abbrechen, um dann wieder mit einer scharfen Spitze arbeiten zu können. Für grade Schnitte und gröbere Arbeiten sind diese Schneidemesser ideal und preiswert sind sie außerdem.
Wenn wir Skalpell schreiben, meinen wir ein Messer, das dem chirurgischen Skalpell ähnlich sieht, wie beispielsweise dieses. Sein Griff ist rund und man greift es wie einen Stift. Die Klinge kann gewechselt werden. Auch hier genügen uns preiswerte Qualitäten vollkommen. Wichtig ist nur, dass das Messer gewechselt wird, wenn es verbraucht ist.
Kreisschneider
Vielleicht kennen Sie den Schneidezirkel: Ein klassischer, mehr oder weniger aufwändiger Zirkel, der statt einer Mine zum Zeichnen eine kleine Klinge zum Schneiden hat. Er funktioniert prima, aber wenn man den ausgeschnittenen Kreis verarbeiten möchte, hat dieser in der Mitte leider ein Loch durch die Nadel des Zirkels. Recht neu ist ein Kreisschneider mit einer Drehscheibe, der ohne Nadel auskommt. Weitere Informationen zu diesem Lieblingsstück lesen Sie hier.
Schneidemaschinen
So manches vielversprechende Produkt aus Fernost hat unsere Qualitätstests leider nicht bestanden. In unserer Werkstatt und zuhause nutzen wir seit Jahren deshalb nur stabile Maschinen bekannter Marken, wie zum Beispiel von Möbius und Ruppert, von Leitz oder von Dahle. Sie sind made in germany, dauerhaft zuverlässig und bieten ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Daneben verwenden wir durchaus auch preiswerte kleinere Scheidehilfen dieser und anderer Hersteller. Zumeist werden sie in China produziert und sind deshalb erschwinglich. Einkäufer mit viel Erfahrung beispielsweise bei Rayher suchen diese ergänzenden Produkte mit Bedacht aus und haben ein wachsames Auge auf ein gleichbleibend akzeptable Qualität.
Aluminiumlineal
An einem stabilen Aluminiumlineal mit rutschfester Beschichtung auf der Unterseite gleitet jedes Skalpell spurenlos vorbei. Ein unverwüstliches Stück in der Werkzeugkiste.
Schneidematte
Schneidematten bestehen aus einem speziellen Kunststoff mit sogenanntem selbstheilenden Effekt. Das heißt, dass die zugefügten Schnitte sich von selbst verschließen. So wird verhindert, dass im Lauf der Zeit Rillen und Kerben entstehen, die glatte, gerade Schnittlinien unmöglich machen würden. Gleichzeitig hat das Messer, dessen Spitze beim Schneiden etwas in die Matte eindringt, eine leichte Führung. Mit einem bleistiftrunden Skalpell kann man fast so leicht schneiden, wie man schreiben würde. Wichtig ist, dass die Klinge auswechselbar ist und auch regelmäßig getauscht wird.
Die Ausführung in der Größe 30 cm x 45 cm kann als dauerhafte Arbeitsunterlage beim Kartengestalten verwendet werden. Das aufgedruckte Gitterraster ist zum Beispiel auch für das Kleben von Streifen auf Karten eine wertvolle Hilfe. Wir arbeiten seit Jahren auf und mit diesen Schneidematten. Eine ist von Anfang dabei. Trotz der Spuren, die unzählige Projekte hinterlassen haben, würden wir sie auf keinen Fall erneuern …
Winkelpinzette
Selbstverständlich geht es auch ohne, aber wenn Sie erst einmal die Winkelpinzette auf Ihrem Werkstatttisch haben, werden Sie sie nicht mehr missen wollen. Für 3,49 € ist sie ein nützliches Helferlein, um beispielsweise fingernagelschonend die Deckpapiere von den Klebebändern abzuziehen oder kleine Papier- und Dekoelemente exakt zu positionieren.
Falzbein
Ein Falzbein ist ein traditionelles Hilfsmittel in der Papierverarbeitung. Es besteht aus einem Stück speziell ausgewähltem Kunststoff oder aus Rinderknochen, der hart genug ist, um Knicke flachreiben zu können, jedoch auch weich genug, um das Papier nicht unnötig zu strapazieren oder glänzende Spuren zu hinterlassen.
Klebstoffe
Klebebänder
Seit es für’s kreative Arbeiten transparente, doppelseitige Klebebänder mit und ohne Schaum in unterschiedlichen Breiten und Stärken gibt, verwenden wir sie so oft wie möglich. Mit ihnen gibt es keine Klebstofffäden und unsaubere Stellen, die Papiere wellen sich nicht und es sind keine Trockenzeiten abzuwarten. Mit Schaumklebebändern entstehen interessante dreidimensionale Effekte. Alternativ sind auch Schaumklebepunkte und Schaumklebepads erhältlich. Ihre Klebekraft ist geringer als die der Bänder, dafür kann man mit ihnen aber mühelos auch sehr kleine oder filigrane Elemente mit Abstand aufkleben.
Flüssigkleber
Wir empfehlen bei Klebstoffen selten einen ganz bestimmten. In unserer Werkstatt verwenden wir meist UHU Bastelkleber oder die Klebstoffe von Rayher.
GRUNDWISSEN
DIN-Formate
Die DIN Formate haben sich als das Standardmaße für Papierformate durchgesetzt. Außer den klassischen DIN Formaten der A-Reihe, von denen uns A3, A4, A5 und A6 besonders vertraut sind, gibt es noch weitere Reihen, die aber in unserem Bereich weniger bedeutend sind. Außerdem gibt es außerhalb der Reihen noch Sonderformate wie DIN lang, welches 1/3 A4 entspricht. Die DIN Formate haben eine lange Tradition. Die A-Reihe, erdacht vom Mathematiker und Physiker Dr. Walter Porstmann, wurde 1922 vom Normenausschuss der Deutschen Industrie veröffentlicht. Ausgangspunkt für die Reihe war ein Quadratmeter, DIN A0. Von diesem Maß aus ergeben sich im festen Verhältnis von 1:√2 alle anderen Formate. Dieses normfähige Formatsystem war von Anfang an durch seine klare Ordnung so bestechend, dass es ein Welterfolg wurde. In der westlichen Welt weichen nur die Formate in USA und Kanada davon ab.
Übersicht über die für uns wichtigsten Formate
A0 84,1 cm x 118,9 cm
A1 59,4 cm x 84,1 cm
A2 42,0 cm x 59,4 cm
A3 29,7 cm x 42,0 cm
A4 21,0 cm x 29,7 cm
A5 14,8 cm x 21,0 cm
A6 10,5 cm x 14,8 cm
A7 7,4 cm x 10,5 cm
DIN Lang 9,9 cm bis 10,5 cm x 21,0 cm
B6 12,0 cm x 16,9 cm
E6 12,5 cm x 18 cm
Quadrat 15,5 cm x 15,5 cm
Grammaturen
Im CREATIV MARKT TEAM haben wir uns auf folgende Bezeichnungen geeinigt:
100 g/m² – 130 g/m² Tonpapier oder Briefbogen
190 g/m² – 220 g/m² Tonkarton
300 g/m² Fotokarton
Druckereignung
Viele interessante Papiere, gerade auch transparente Sorten, sind für die Bedruckung mit haushaltsüblichen Druckern geeignet. Besonders bei Laserdruckern oder Kopierern sollten aber unbedingt die Herstellerangaben berücksichtigt werden. Zu beachten ist, dass sich manche Papiere problemlos nur auf einer Seite, nicht aber auf beiden bedrucken lassen. Deshalb empfiehlt es sich, grundsätzlich einen Test durchzuführen. Ältere Drucker haben bei glatten Papieren Schwierigkeiten mit der Papierzuführung, weil die Rollen im Einzugsbereich durch Staub und Ablagerungen nicht mehr ausreichend griffig sind. Man kann diesen Druckerbereich einfach reinigen. Der Fachhandel berät Sie gerne.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade bei den Laserdruckern Toner wohl nicht gleich Toner ist. Auf manchen Papieren haftet der Toner des einen Herstellers, der eines anderen jedoch nicht. Auch deshalb unser Rat: Testen Sie Ihr ausgewähltes Papier mit Ihrem Drucker, bevor Sie mit der Verarbeitung des ganzen Stapels beginnen.
Bei allen Papieren, die bedruckt werden sollen, ist als Ausgangsformat A4 angegeben, da dieses Format am einfachsten dem Drucker zuzuführen ist. Zusätzlich wird das Maß genannt, auf den der Bogen nach dem Druck zugeschnitten werden soll.
MotivStanzer
Für sie haben wir hier eine eigene Seite mit allen wichtigen Informationen, Tipps und Tricks veröffentlicht.
TIPPS UND TRICKS
Falten und Knicken von Papieren
Zum sauberen Falten oder Knicken von Karten und Papier ist die Verwendung eines Falzbeins zu empfehlen, ein traditionelles Hilfsmittel in der Papierverarbeitung. Es besteht aus einem Stück speziell ausgewähltem Kunststoff oder aus Rinderknochen, der hart genug ist, um die Knicke flachreiben zu können, jedoch auch weich genug, um das Papier nicht unnötig zu strapazieren oder glänzende Spuren zu hinterlassen. Mit Hilfe eines Lineals kann man mit der abgerundeten Spitze des Falzbeins eine Faltlinie auf der Außenseite auch vorprägen. Durch die Prägung fällt das exakte Falten wesentlich leichter und es gibt an der Falzstelle keine Brüche.
Gerade bei Motivkarton sollten Sie die Faltkanten unbedingt vorher prägen, da die gedruckte Beschichtung des Motivkartons aufbrechen kann. Legen Sie dazu ein (Aluminium-) Lineal auf und fahren Sie mit dem Falzbein oder einem anderen stumpfen Gegenstand mit einigem Druck am Lineal entlang. Das gelingt sehr gut auf der Schneidematte.
Die “eingedrückte” Seite einer geprägten Linie ist übrigens immer außen!
Vorlagen
Für manche Modelle stellen wir Ihnen Vorlagen zur Verfügung. Zum Ausdrucken klicken Sie einfach auf die Grafik. Sie öffnet sich in einem neuen Browserfenster in der vollständigen Größe. Mit der Tastenkombination Strg+P bzw. Ctrl+P starten Sie den Druckvorgang. Bitte vergrößern oder verkleinern Sie gegebenenfalls die Vorlage auf das angegebene Maß.
Zum Übertragen der Vorlage können Sie je nach Modell Pauspapier bzw. Kohlepapier verwenden oder sie schneiden die ausgedruckte Vorlage aus. Um sie dann auf das eigentlich zu verarbeitende Papier zu übertragen, legen Sie sie einfach auf das entsprechende Papier und umfahren sie mit einem Bleistift. Ausschneiden und aufkleben – fertig! Besonders einfach ist es, wenn man die Vorlage spiegelverkehrt auf die spätere Rückseite übertragen kann. Sollten nach dem Ausschneiden noch Bleistiftstriche zu sehen sein, verschwinden die beim Zusammenfügen ganz automatisch. Vorlagen, die sie oft brauchen oder die von Kindern verarbeitet werden sollen, übertragen Sie erst auf ein Stück Fotokarton und schneiden diesen zu. Die dickere Vorlage lässt sich öfter verwenden und führt die Spitze des Bleistifts beim Umfahren besser.
Umlaufende Bänder Bei Karten
Bänder und Kordeln geben manchen Karten den letzten, perfekten Schliff. Bei manchen Modellen wird ein Stück Band quer oder längs um die Karte geknotet. Der Empfänger öffnet die Karte wie ein Geschenk. Alternativ kann die Karte mit dem Skalpell auch im Falz eingeschnitten werden, sodass das Band oder die Kordel nur um die Kartenvorderseite geknotet werden kann. Auf diese Weise kann man die Karten öffnen, ohne den Knoten oder die Schleife lösen zu müssen.
Papierstreifen und Einlegeblätter
An manchen Karten werden umlaufende Papierstreifen angebracht. Sie werden befestigt, indem die Enden der Streifen auf die Rückseite oder die Innenseite der Karte geknickt und dort mit einem Streifen transparentem Klebeband fixiert werden. Auch Einlegeblätter, die nicht durch ein Band gehalten werden, können mit einem Streifen schmalen Klebebands entlang des Kartenfalz fixiert werden. Bei transparenten Einlegeblättern ist der Klebebandstreifen je nach Sorte mehr oder weniger intensiv sichtbar, stört sauber verarbeitet aber ganz und gar nicht.